Union gegen München

Der 26. Spieltag und der große FC Bayern kommt an die Alte Försterei. Nach der bayrischen Niederlage gegen Bochum und anschließendem Einzug ins Viertelfinale der Champions League sind einige interessante Tipps im Umlauf, wobei utopische 4:0-Ergebnisse schon zu belächeln sind. Dennoch gilt es, nach dem Sieg in Frankfurt weiterhin 100% in die Schale zu legen. So viele Möglichkeiten gibt es in dieser Saison nicht mehr und jeder Punkt zählt.

Auf der Heimseite gab es eine klassische Schalparade zum Intro. Immer wieder ein Augenschmaus, wenn auch die Beteiligung auf der Haupttribüne mit jedem Spiel kontinuierlich abnimmt. Die Hände kann man auch im Sitzen heben! Der Gästeblock verzichtete auf ein besonderes Intro, wie auch schon gegen Kiel, fast ungewohnt, nichts leuchten oder rauchen zu sehen.

Die erste Hälfte war nach fünf Minuten eher zum Einschlafen, was für Union schon von Vorteil ist. Die zweite Hälfte war dann doch eher auf Seiten der Bayern anzusiedeln. Spielerisch ist der Punkt das Ergebnis von absolutem Kampf und statistischem Glück. Mit 80% Ballbesitz, dem Vierfachen an Pässen und 89% Passgenauigkeit ist es bei der Klasse einiger Spieler schon ein Wunder, dass überhaupt ein Punkt entlockt werden konnte. Das sah man beim Ausgleichstreffer kurz vor Schluss, auch aus der Entfernung, an den langen Gesichtern der Gäste.

Scheinbar hat das Entzaubern von Musiala einiges gebracht. Der kleine Ausraster mit anschließender gelber Karte wurde doch glatt noch in die sozialen Medien gebracht. Kampf hat eben auch mal seinen Preis. Sein Trikot muss er immerhin bestimmt nicht selbst zahlen.

Auf der Waldseite entschied man sich erneut dazu, die Mannschaft mit ein paar Gesängen auf das Spiel einzuschwören. Der Beginn war dann aber erneut eher zäh, wie auch gegen Kiel zu wenig Elan und Abstiegskampfmentalität auf den Rängen. Entgegen dem letzten Heimspiel änderte es sich jedoch merklich mit zunehmendem Spielverlauf und so konnte man zumindest von einem ordentlichen Auftritt reden. Den legten im Großen und Ganzen auch die Münchener hin, welche wohl mehr blau-weiße Unterstützung dabeihatten, als die einzelne Bochum-Fahne signalisierte. Grüße nach Westberlin an dieser Stelle. Der Gästeanhang wusste in Sachen Lautstärke und Geschlossenheit einige Male zu überzeugen und konnte sich auch Gehör verschaffen. Im Laufe der zweiten Halbzeit stagnierte man jedoch etwas. Dennoch einer der Top-3-Auftritte in dieser Saison im Gästeblock.

Am Ende hatte das Unentschieden aufgrund der kämpferischen Leistung der Mannschaft Bestand und wurde mit dem Abpfiff noch genüsslich gefeiert! Und nun heißt es, die vier Punkte aus zwei Spielen weiter als Motivation zu nutzen. Also Zähne zusammenbeißen und alle an einem Sonntag nach Freiburg!

Und Niemals Vergessen: Hurra, hurra, Union ist wieder da!

Abschließen wollen wir diesen Bericht mit der traurigen Nachricht rund um den viel zu frühen Tod von Paul von unseren Freunden aus Mönchengladbach. Wir möchten an dieser Stelle Pauls Familie, Freunden, Ascendente und der gesamten Ultraszene aus Mönchengladbach unser Beileid aussprechen.

Ruhe in Frieden, Paul – Ultras sterben nie!

Union in Frankfurt

Was gibt es Schöneres, als an einem Sonntag in das 600 Kilometer entfernte Frankfurt zu reisen, schon mit der Gewissheit, dass man erst tief in der Nacht wieder in Berlin ankommen wird, um am Montag mal wieder mit viel zu wenig Schlaf auf Arbeit anzutanzen?

Pünktlich zur Hymne betraten wir den Gästeblock und zeigten zum ersten Mal die neue „Union gibt niemals auf“-Fahne. Die Stimmung im Gästeblock ließ in der ersten Halbzeit mal wieder ordentlich Luft nach oben. All das, was wir von der Mannschaft erwarten: Leidenschaft, Hingabe und Emotionen, zeigten wir im Block nur in Ansätzen. Die Mannschaft glich sich unserer Leistung an. So dauerte es keine 15 Minuten, bis uns zum ersten Mal die nervige Torhymne um die Ohren schallte. Nach einer Pingpong-Einlage im eigenen Strafraum stand Batshuayi völlig frei und netzte eiskalt ein. Bis auf einen Schuss ans Außennetz von Ilic kam von uns offensiv in der ersten Halbzeit sehr wenig.

Das änderte sich aber alles in Halbzeit zwei. Angefangen bei unserem Support. Ich weiß nicht, ob das eine Art Trotzreaktion war oder warum auf einmal Emotionen im Block zu spüren waren. Geil! Die Lieder wurden mit Leidenschaft gesungen, und die ersten Schlachtrufe hallten lautstark durch die Arena. Die Mannschaft reagierte ebenfalls. Die Einwechslungen von Hollerbach und Schäfer brachten gleich mehr Offensivdrang und Tempo ins Spiel. So dauerte es nicht lange, bis Leo Querfeld in der 62. Minute nach einer Ecke per Kopf den Gästeblock zum ersten Mal in Ekstase versetzte. Das Spiel war nun völlig offen. Auf Frankfurter Seite wurden zwei, drei sehr gute Chancen liegen gelassen und auch wir hatten ein, zwei gute Möglichkeiten. Dann kam die 78. Spielminute. Nach einem langen Ball ist Jeong plötzlich frei durch, verzögert, wird nicht angegriffen und haut die Pille ins linke untere Eck. Spiel gedreht!

Doch dann nahm der Wahnsinn erst seinen Lauf. In der 87. Minute erobert Schäfer am eigenen Strafraum den Ball, treibt ihn nach vorne, und über mehrere Stationen landet die Kugel am Ende bei Jeong. Der findet mit seiner Flanke den hereinfliegenden Hollerbach – 3:1 Union! Der Gästeblock steht Kopf. Die ersten Frankfurter haben wohl genug gesehen und verlassen das Stadion frühzeitig.

Plötzlich meldet sich der VAR. Keiner im Stadion weiß warum, weshalb und wieso, aber am Ende wird das Tor wegen eines Handspiels von Schäfer aberkannt. Damit aber noch nicht genug: In der letzten Minute der Nachspielzeit berührt Doekhi nach einer Flanke den Ball mit der Hand im Strafraum – Elfmeter. Einige der Frankfurter Fans, die vorhin noch auf dem Weg nach Hause waren, stehen jetzt wieder jubelnd auf ihren Plätzen. Die wissen nur nicht, dass bei uns Frederik Rønnow im Tor steht. Dieser hält den Elfmeter und sichert uns drei verdammt wichtige Punkte im Abstiegskampf!

Auf der Rücktour wurde dann noch eine Menge Blödsinn gequatscht, das Wissen zu ehemaligen Union-Profis und Weltmeister-Kadern verglichen bis man am Montag in der Früh endlich wieder in Berlin ankam.

Union gibt niemals auf!

Union gegen Kiel

„Union Berlin ist wieder da!“ – nur leider eher so die 2003er Version. Na gut, so schlimm ist unsere Situation nun auch nicht, aber das Ergebnis und vor allem die Art und Weise auf dem Feld, als am Ende auch auf den Rängen, kann man als besorgniserregend betiteln.

Begonnen hat das Wochenende am Freitag mit der Entscheidung des DFB-Sportgerichtes den Feuerzeugwurf und die schauspielerische Einlage des Bochumer Keepers mit 3 Punkten für Bochum zu werten. Damit ist der Rechtsweg beim DFB ausgeschöpft, aber der Verein wird rechtlich weiter gegen das Urteil vorgehen. Zurecht!

Alles also angerichtet für den Hexenkessel „Alte Försterei“. Jetzt gegen den Tabellenletzten ein Statement setzen und im Abstiegskampf wieder Distanz herstellen. Für uns begann das Spiel nach längerer Pause mal wieder mit einer optischen Aktion. Eine Choreo über alle drei Stehplatztribünen. Unter dem Motto „Fußballclub Union Berlin mein Lebenselixier – ewig werden wir dich begleiten und stehen hinter dir!“, wurde am Zaun ein roter Schal mit weißen Linien dargestellt. Dazu geschlossene rot-weiße Zettel auf den Tribünen und in der Mitte der Waldseite eine kleine Blockfahne mit dem Unionlogo, gerahmt durch einen Lorbeerkranz. Ein stimmiges und geschlossenes Bild. Einziger kleiner Makel, dass der Hintergrund der Blockfahne nicht ebenfalls weiß gemalt wurde. Somit fehlte die Strahlkraft und auf einen Einsatz von Pyrotechnik zum Erzeugen einer temporären „Strahlkraft“ verzichtete man. Dennoch ein sehr solides Bild und eine Choreo in der Größe wird vermutlich nicht alltäglich für uns werden. Passend zur Choreo entschieden wir uns als Szene frühzeitig mit dem Support zu beginnen und der Mannschaft somit beim Aufwärmen schon ein gutes Gefühl für das Spiel mitzugeben. Dies schien zu Beginn auch zu fruchten. Union kam besser ins Spiel, jedoch fehlten die zwingenden Chancen. Auf den Rängen wirkte es hingegen überraschend lustlos. Richtiger Abstiegskampf wollte nicht aufkommen. Die Emotionen seitens der Vorsänger konnte und wollte der Block nicht aufnehmen und zeitgleich verlor man auch schnell das Gefühl für die passenden Lieder in dieser schwierigen Situation. Auch die Wechselgesänge wirken immer öfter verkrampft und gezwungen. Zu allem Überfluss erzielte Kiel in der 42. Minuten auch noch den Führungstreffer. Nicht sonderlich verdient, aber gefährlich war unser Team auch nicht. Der Kieler Anhang fiel in der ersten Halbzeit eher weniger auf. Der volle Gästeblock wusste zu überzeugen, aber ansonsten war es das auch. Mittelmäßige Mitmachquote, überraschend mal keine Pyroeinlage im Gästeblock, aber immerhin der Ultraschwenker wurde über 90 Minuten richtig präsentiert. Hut ab. In Halbzeit zwei sollte sich dies nicht wirklich ändern. Das man sie dennoch vereinzelt vernommen hat, lag mehr an der eigenen Leistung, als an der des Kieler Anhangs. Wobei Häme an dieser Stelle vermutlich eher weniger angebracht ist. Was uns dann in der zweiten Halbzeit erwartete, war ein Offenbarungseid auf allen Ebenen. Die Mannschaft kam total verunsichert zurück auf den Platz. Sah man in den letzten Wochen meist eine bessere zweite Hälfte, so war diese einfach unterirdisch. Es ging eigentlich keine Gefahr aus. Kiel hatte die Partie auf einmal komplett im Griff und wirkte ähnlich wie Augsburg zu Beginn dieses Jahres so abgeklärt, dass es eigentlich zu keinen nennenswerten Chancen kam, welche die Försterei nochmal hätte so richtig anzünden können. An dieser Stelle soll es das auch mit Kritik an der Mannschaft gewesen sein, denn wir auf den Rängen waren kein Stück besser. Wir müssen aktuell so ehrlich sein, dass wir ebenfalls nicht in der Lage sind, den Funken von den Rängen auf den Rasen überspringen zu lassen. Man könnte jetzt über falsche Liedauswahl, zu lang gezogene Lieder oder ähnliches philosophieren, aber am Ende bleibt, dass wir kollektiv den Abstiegskampf noch nicht angenommen haben. Es zeigt sich zu viel Lethargie in den Gesängen, zu wenig Bewegung im Block und erst recht zu wenig ehrliche Emotionen, wenn unsere Mannschaft den Ball in Richtung 16er des Gegners bewegt. Lasst uns der Mannschaft wieder Emotionen mitgeben und nicht nur das Geschehen auf dem Platz konsumieren. Lasst uns wieder eine Einheit werden, auf den Rängen und auf dem Platz. Denn wie prangte es beim letzten Spiel der vergangenen Saison vor der Waldseite – Union gibt niemals auf!

Und Niemals Vergessen: Eisern Union!

Union in Dortmund

Mit gemischten Gefühlen machten sich heute über 3.000 Unioner auf den Weg in den Westen nach Dortmund. Die Gastgeber standen ebenfalls enorm unter Druck, sodass vielleicht etwas Zählbares drin sein könnte. Gleichzeitig hatte man aber die vergangenen Auswärtsspiele in Dortmund im Hinterkopf.

Die Südtribüne eröffnete das Spiel mit einem sehenswerten Intro aus Blinkern und Schwenkern über den ganzen Stehplatzbereich hinter einem „Südtribüne Dortmund“-Spruchband. Bei uns wurde der Block in zwei Hälften unterteilt. Links rote, rechts weiße Ponchos. Dazu gab es ebenfalls eine ordentliche Anzahl an Fackeln zu sehen.

Der Support? Dortmund mit ihrem bisher besten Auftritt seit wir dort gastieren dürfen.
Auf unserer Seite, passend zum Spiel, wirklich nicht berauschend. Union hielt anfangs noch einigermaßen mit, doch spätestens in der zweiten Hälfte ging gar nichts mehr. Nach dem 6:0 drehte der Auswärtsblock dann doch noch einmal auf, wobei man sich mehr selbst feierte als die Mannschaftsleistung an diesem Tag. Aus den gemischten Gefühlen bei der Anreise wurde auf der Rückfahrt dann doch eine einheitliche Stimmung. Die Mannschaft muss eine Reaktion auf die Klatsche und die aktuelle Tendenz zeigen.

Und Niemals Vergessen: Eisern Union!

Union & Borussia

Endlich Mal wieder ein Gegner mit Tradition und großer Fanszene an der Alten Försterei, was durchaus zu einer immer größeren Seltenheit in der 1. Liga wird. Demnach war die Vorfreude groß und man wurde nicht enttäuscht.

Gladbach präsentierte als erste Szene ein Banner über dem Block. Eine optisch gelungene Aktion, gestützt von einer guten Mitmachquote, sowie solider Lautstärke. Dazu gab es, neben immer mal wieder einzelnen angehenden Fackeln, eine größere Pyro-Aktion zur 30. Minute, wobei die Fackeln in den Block gelegt wurden, was definitiv seinen Charme hatte und ein gelungenes Bild erzeugte.

Zum Spiel: Nach dem fulminanten 0:4 in Hoffenheim und dem starken 0:0 zu Hause gegen RB, hoffte man auch heute wieder auf eine gute Leistung, wurde aber in der ersten Halbzeit eines Besseren belehrt. Es fehlt Konstanz und Stabilität im Spiel. Gladbach spielte teilweise wie sie wollten und unsere Mannschaft hatte zu keiner Zeit Zugriff. Folgerichtig eine völlig verdiente 2:0-Führung für unsere Gäste aus Mönchengladbach zur Pause. In der 2. Halbzeit war Union dann viel bissiger und aktiver, besser im Pressing und der Balleroberung. Mit dem Anschlusstreffer durch einen eher schmeichelhaften Elfmeter nach VAR für uns, drängten unsere Jungs auf den Ausgleich. Gladbach war zu jederzeit weiterhin sicher, konnte jedoch auch keine wirklichen Akzente setzen und so blieb es am Ende beim mehr oder weniger verdienten 1:2 für unsere Gäste.

Auf unserer Seite gab es zudem etliche Tapeten, zur Regionalliga-Thematik, für unseren Kapitän Christopher Trimmel und zum 16-jährigen Geburtstag von Sottocultura. Des Weiteren beherrschte in der 14. Minute die Stille und das Leuchten einer einzelnen Fackel das Stadion an der Alten Försterei, in Gedenken an Nici. Dankeschön auch an unsere Freunde aus Gladbach für die Anteilnahme. Keine Selbstverständlichkeit! Auch das Gedenken an Marlon soll in diesem Zuge nicht unerwähnt bleiben.

Zum Abschluss des Abends gab es noch eine schöne gemeinsame Feier. Geiler Spieltag trotz der Niederlage!

In Dortmund alles geben für 3 Punkte!

Und Niemals Vergessen: Eisern Union!

Union in Sinsheim

Nach dem verpassten Dreier am vergangenen Wochenende machten sich rund 1.700 Unioner auf den Weg nach Sinsheim. Der Gästeblock wirkte eher spärlich gefüllt, genau wie das gesamte Stadion. Bei angenehmen 8 Grad Celsius und Sonnenschein startete der Auswärtshaufen engagiert und voller Energie ins Spiel – die Heimseite machte es einem aber auch leicht. Union legte auf dem Platz ebenfalls stark los und setzte die Gastgeber früh unter Druck. In der 24. Minute eroberte Skov den Ball, legte weiter auf Hollerbach, der den Gästeblock zum Jubeln brachte. Danach ließ Union das Spiel etwas schleifen, während Hoffenheim drückte, es aber nicht schaffte den Ausgleich zu erzielen, da Rønnow die wenigen aber gefährlichen Schüsse aufs Tor souverän parieren konnte. Nach der Pause nahm Union wieder Fahrt auf. Jeong bediente Neuzugang Ljubicic, der in der 61. Minute eiskalt verwandelte. Doch damit nicht genug: Tousart eroberte den Ball, legte quer auf Ilic und der netzte ebenfalls ein (73.). 0:3! Damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. Als Hollerbach in der 87. Minute seinen Doppelpack perfekt machte, gab es endgültig kein Halten mehr. Schon das ganze Spiel über war die Stimmung heute für die Anzahl richtig gut und gerade durch den Spielverlauf auch insbesondere zum Ende der 2. Halbzeit immer lockerer und mit sehr viel Spaß. Im Block gab es noch ein Spruchband gegen Verbandsstrafen: „Strafen zünden nicht – Verbandsstrafen abschaffen“. Von Hoffenheim war das ganze Spiel über nichts zu hören, nach dem 3:0 stellten sie dann auch ihren spärlichen Support ein um am Ende noch ein Spruchband zu entrollen, bei dem man nur den Kopf schütteln konnte.

Heute hat man gesehen, was möglich ist, wenn man seine Torchancen nutzt. Das macht Lust auf mehr!

Union gegen Leipzig

Nach dem desolaten Auswärtsauftritt in Hamburg waren die Erwartungen an das heutige Spiel gedämpft. Der Gegner trug seinen Teil dazu bei… Dass es sich bei ihm nach all den Jahren immer noch um ein Konstrukt handelt, das wir ablehnen, sollte klar sein.

Die ersten 15 Minuten wurden wieder schweigend verbracht, bevor anschließend das gesamte Stadion mitgenommen wurde. Etwas, dass die Gäste wohl nur von ihrer Torhymne kennen. Auf der Gegengerade hing ein Spruchband: „RB ist Gift für den Fußball – Unabhängigkeit unser Gegenmittel! 50 + 1 durchsetzen“. Eigentlich wollte ich nicht weiter auf die Gäste eingehen, aber das Spruchband zum Jubiläum der Brausecrew gab mir dann doch den Rest, passend beantwortet mit einem „Alle Bullen sind Schweine“-Spruchband.

Union startete unerwartet gut ins Spiel, während Leipzig eher verhalten und ungefährlich blieb. Dieses Bild zog sich durch die gesamte Partie: Union erspielte sich Chancen, doch der Ball landete entweder über oder neben dem Tor. Hollerbach und Jeong schossen genau zentral auf den Torwart und Jordan brachte es nicht fertig, den Ball über die Linie zu drücken. Mit etwas mehr Abschlussglück wären heute drei Punkte verdient gewesen. Schade. Die Jungs haben gezeigt, dass sie sich Chancen erarbeiten können, aber ohne Tore nützt das nicht viel. Die Einstellung stimmte heute über die komplette Spielzeit und diese braucht es einfach in jedem Spiel. Mal sehen, was am Samstag in Sinsheim geht.

Und Niemals Vergessen: Mit aller Gewalt – Klassenerhalt!

Union auf St. Pauli

Nach längerer Pause führte uns der Weg wieder auf den Kiez nach St. Pauli. Trotz der frühen Ankunft war zur Mittagszeit noch wenig los – abgesehen von einem massiven Polizeiaufgebot. Ein wenig Bewegung auf der Tanzfläche wäre zwar verlockend gewesen, doch stattdessen blieb es zunächst bei einem Abstecher in ein paar geöffnete Bars auf der Reeperbahn.
In einer 1-zu-1-Betreuung ging es von da aus weiter Richtung Stadion.

Vor Ort dann mehrere überforderte Teams, einmal im Cateringbereich, die irgendwie kaum vorankamen, und vor allem unsere Jungs auf dem Platz. Das sah ähnlich ideenlos aus wie beim Heimspiel gegen Augsburg. Vor allem die Passgenauigkeit, Chancenerarbeitung und Abschlussschwäche sind aktuell ein riesiges Problem. Wenn du ständig den Ball verlierst, kassierst du irgendwann die Gegentore – selbst wenn die Innenverteidiger alles klären, was in den Strafraum kommt. Pauli konnte besonders im Mittelfeld spielen, wie sie wollten, und so geht das 3:0 auch absolut in Ordnung.

Die Stimmung wirkte, vermutlich auch aufgrund des Spielverlaufs, nicht sonderlich gut im Block, wobei sie von außen betrachtet doch einiges hergegeben hat und auch noch mehr hätte hergeben können.

Die Mannschaft wurde nach dem Spiel vor dem Block mit einem „Aufwachen“ darauf aufmerksam gemacht, dass Abstiegskampf anders aussieht. Zum Schluss gab es dennoch ein „Eisern Union“, denn es liegt jetzt an den Spielern, sich zu zerreißen und gemeinsam für Union zu kämpfen. Der nächste Gegner ist spielerisch wesentlich stärker, aber gerade dem möchte man niemals Punkte abgeben, denn dieses Konstrukt dürfte so eigentlich gar nicht existieren und wird immer von uns abgelehnt werden!

Und Niemals Vergessen: Scheiß RedBull, Scheiß St. Pauli!