Union bei St. Pauli

Zwanzigster Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga und unseren Verein trieb es mal wieder nach Hamburg zu den Braun-Weißen. Der Charakter des Blutsbrüderspiels ist zum Glück so langsam am abebben und so war vom üblichen Hype rund um das Spiel nicht viel mitzubekommen. Dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch die undankbare Terminierung auf einen Montag. Unserer Forderung nach fanfreundlichen Anstoßzeiten verliehen wir daher zu Spielbeginn mit der neuen Auflage der „Anstoßzeiten fair gestalten“-Fahne Ausdruck. Der Gästeblock in Hamburg war gut gefüllt, aber beileibe nicht so voll, wie man es aus der Vergangenheit her kannte.

Allgemein kann man noch einmal ein Lob für den Gästeblock aussprechen. Die Akustik ist gut, Zaunfahnenplätze sind ausreichend vorhanden und der Zaun ist so niedrig gehalten, dass er einem das Gefühl gibt, dass es sich eher um ein Deko-Element handelt als um eine Absperrung. Die Heimseite mit ihren bekannt aktiven Gegengeraden gab heute kein gutes Bild ab. USP wirkten isoliert in ihrem Block, ein koordinierter Support zwischen Hintertortribüne und Gegengerade gab es nur sehr selten. Die kleinen Stimmungszentren im gesamten Stadion hatten zwar einen gewissen Oldschool Charm, aber zu überzeugen wussten sie nicht. Der Gästeblock hingegen legte einen guten Auftritt hin, lediglich einige spielbezogene Schwächephasen trübten das Bild etwas. Dafür boten die letzten zehn Minuten Emotionen pur. Union war das gesamte Spiel über tonangebend, konnte aber aus der Überlegenheit nur wenig Zählbares machen. Pauli hingegen netzte zweimal, gefühlt aus dem Nichts, ein und versetzte unseren Aufstiegsträumen erst einmal einen herben Dämpfer. Unsere Mannschaft zeigte jedoch, wie auch schon gegen Köln, Charakter und kämpfte sich innerhalb weniger Sekunden ran und glich die Partie aus. Der Gästeblock platzte kurzzeitig aus allen Nähten, jedoch hielt dieser Zustand nur kurz an. Nach einer umstrittenen aber auch unglücklichen Aktion in unserem Strafraum gab es einen Elfmeter für Pauli, welcher leider auch sicher verwandelt wurde. Mit diesem Schlag in die Magengrube machte man sich ohne Zählbares auf den Rückweg nach Berlin. In diesem Sinne: auf drei Punkte gegen Sandhausen!

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