Union gegen Bremen

Der Tabellenvierzehnte traf auf den Tabellenzehnten. Pures Mittelmaß trifft auf leichte Abstiegssorgen. Kein Hochkaräter also und dennoch schaffte es unser Verein, ordentlich Würze in die Partie zu bringen. So machte die grün-weiße Hilfe im Vorfeld die durch Union ausgesprochenen Hausverbote von über zwei Jahren öffentlich. Der Ursprung der Auseinandersetzung lag im „auf dem Zaun sitzen“ bei der letzten Begegnung unserer Mannschaften. Jetzt könnte man erwähnen, dass Bremen wirklich ungewöhnlich lange auf dem Zaun saß und dies auch Reaktionen auf der Heimseite hervorrief. Man könnte den Dialog am Spieltag erwähnen dem nicht gefolgt wurde und die Sicherheitsbedenken des Vereins aufgrund der Länge und Masse an Personen. Man kann aber auch in den Spiegel schauen und attestieren, dass man selbst häufig den Dialog in solchen Situationen nicht gesucht hat. Am Ende stehen dennoch unverhältnismäßig lange Hausverbote. Wofür diese fast 2,5 Jahre? Strafrechtlich relevant waren die Fälle so weit bisher nicht, also klärt man es übers Hausrecht? Ein fader Beigeschmack bleibt. Speziell auch, weil Vermittlungsversuche unter anderem der Eisernen Hilfe im Vorfeld ohne Erfolg blieben. So ging es also in einen Spieltag, welcher im Gästeblock zwischen Boykott und Eskalation alles bieten konnte.

Zunächst aber zur Heimseite. Zu Spielbeginn zeigte die Szene Köpenick eine Choreo unter dem Motto: „Der beste Verein im schönsten Revier“. Dabei erblickte man das Rathaus Köpenick, den Müggelturm, Müggelsee und natürlich das Stadion An der Alten Försterei samt Hauptmann. Der dicht mit Zetteln begrünte Hintergrund deutete dabei die grüne Lunge Berlins an. Eine solide Choreo. Solide kann man auch den akustischen Auftritt der Waldseite beschreiben. Nichts Weltbewegendes, aber speziell mit zunehmender Aktivität auf dem Rasen ein besser werdender Support. Die Gäste starteten zunächst mit einem „Gegen Choreoauflagen und Hausverbote“-Banner, bevor man zu einem ordentlichen Support in Halbzeit eins überging. Auch das Tifomaterial wusste zu überzeugen. In Halbzeit zwei hingegen verlor man das eigene Spiel aus den Augen und widmete sich dem Kampf gegen den Bereich Sicherheit unseres Vereines. Jedoch erst, nachdem man die Halbzeit mit einem schönen Pyrointro einläutete. Grün-weißer Rauch, Fackeln und Raketen gaben ein gutes Bild ab. Wobei letztere ziemlich flach aus dem Block geschossen wurden, was später noch zu einer Unterbrechung führen sollte. Danach widmete man sich dem Protest gegen Karsten Linow und Sven Schlensog, gegen welche nun selbst Stadionverbote gefordert wurden, und welche entmenschlicht als Hundesöhne betitelt wurden. Es kam mit Sicherheit auch nicht von ungefähr, dass weitere Fackeln gezündet wurden und dies meistens auf dem Zaun sitzend. Die Partie, Aktive Szene Bremen gegen Sicherheit Union Berlin ging zunächst in der regulären Spielzeit mit 1:0 an die Weser. Bleibt zu hoffen, dass die Sicherheit in der Nachspielzeit nicht zurückschlägt.

Am Ende sorgte Bremen jedoch mit diesem Nebenkriegsschauplatz auch dafür, dass die Unterstützung der eigenen Mannschaft in den Hintergrund geraten ist. Diese wiederum gaben das Spiel in der zweiten Halbzeit binnen weniger Minuten her. Besonders Aaronson machte seine bisher beste Partie im Union-Dress und erzielte nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer durch Vertessen das vorentscheidende 2:0. Bremen kam nochmal ran, doch am Ende war Union dem dritten Tor näher, als Bremen dem Ausgleich. Somit am Ende ein verdienter Sieg, welcher etwas mehr Entspannung im Abstiegskampf mit sich bringt. Nach dem spielfreien Wochenende geht es zur Eintracht in der Hoffnung auf weitere Punkte gegen den Abstieg.

Und Niemals Vergessen: Eisern Union!