Gegner
Erster Spieltag der Rückrunde und es ging zum Firmensitz des Herbstmeisters nach Leipzig. Zum Konstrukt Rasenball brauchen wir an dieser Stelle keine größeren Worte mehr verlieren, denn die Ansichten dazu vertreten wir seit deren Gründung und ein Spiel gegen diese Mannschaft wird für uns nie ein normales Spiel werden. Aus diesem Grund wurde gemeinsam mit vielen Fanclubs zum Trauermarsch unter dem Motto „In Leipzig stirbt der Fußball“ aufgerufen. Rund 3000 Unioner folgten diesem Aufruf. Eine beeindruckende Zahl, nach der es kurz vor Beginn des Marsches bei weitem noch nicht aussah.
Heimauftritt
Während wir die ersten 15 Minuten, mit Ausnahme der kurzen Torunterbrechung, schwiegen, zeigte sich die Leipziger „Fan“-Kurve kurzzeitig gut aufgelegt, jedoch zeigte sich genau hier der Unterschied zu fast allen gewachsenen Kurven in Deutschland. Danach kam nämlich quasi nichts mehr. Eine gewachsene Stimmung sieht wahrlich anders aus, aber wo soll es auch herkommen. Die Leipziger verabschiedeten sich noch via Spruchbändern, von ihrem ehemaligen Spieler Diego Demme der nach 5 Jahren den Verein verließ. Somit verließ gefühlt auch das größte Stück Tradition diesen Verein.
Optische Elemente
Auf dem Trauermarsch setzte man auf die angemessene Farbe Schwarz und darüber hinaus auf einige Symbolik. So sah man einige weiße Kreuze, die mit Aufschriften wie „Fankultur“, „Mitbestimmung“, „50+1“ usw. versehen waren und den Tod eben jener Prinzipien, verursacht durch diesen Verein, symbolisieren sollten. Außerdem zimmerten wir noch einen Sarg, der den Weg vom Hauptbahnhof bis vor die Tore des Stadions auf sich nahm und am Ende vor den Toren des Stadions aufgebahrt wurde. Taufkerzen drumherum machten die Symbolik perfekt. Respekt an unsere jungschen Sargträger, die am nächsten Tag Muskelkater gehabt haben dürften. Im Stadion setzte man wieder auf die große „1. Fußballclub Union Berlin“ Fahne und rote Schals. Im Verlauf sprach man noch den Vereinen von Chemie & Lok via geschmuggelten T-Shirts zu, die einzig wahren Vereine in Leipzig zu sein.
Spiel
Union begann mutig und brachte den Gästeblock noch während der 15 Schweigeminuten kurz zum Beben. Danach übernahm Leipzig mehr und mehr das Spiel, jedoch versuchte unser Team immer mit einer Mischung aus Kampf und schnellem Umschaltspiel mitzuhalten und so ging man etwas glücklich, aber auch nicht ganz unverdient mit der Führung in die Halbzeitpause. Nach dem Wiederanpfiff netzte jedoch Leipzig zweimal ein. Union wurde nach dem Gegentreffer mutiger, aber am Ende netzte Leipzig zum 3:1 ein und das Spiel war entschieden. Dennoch eine couragierte Leistung unseres Teams, auf der man aufbauen kann.
Sonstiges
Negativ fiel in Leipzig vor allem die Mischung aus Konsumenten, theatralischem Stadionsprecher und völlig überzogenen Lichteffekten auf. Auf zuletzt genannten Effekt wäre so manche Disko in Brandenburg mit Sicherheit neidisch, aber in ein Fußballstadion passt es einfach nicht und wurde so, selbst im Olympiastadion, noch nicht gesehen. Einfach ekelhaft.
Und Niemals Vergessen: Gegen Augsburg 3 Punkte für den Klassenerhalt holen!