Union in Heidenheim

Es gibt Städte, bei denen sich ein Besuch der Altstadt anbietet und es sich lohnt eine Kneipe zu besetzen. Heidenheim rangiert bei der Attraktivität jedoch irgendwo zwischen Sandhausen, Aalen oder Ahlen. Ohne Navigationsgerät scheint die Anfahrt zum Scheitern verurteilt zu sein. Von den Heimszenen ist nichts Großes zu erwarten. Aber wenn Union dort aufschlägt, erübrigt sich die Frage, ob die Reise auf sich genommen werden sollte.

Die Fahrt zum Treff hatte alles, was sich beim Gedanken an einen trüben Beginn einer Arbeitswoche in den Kopf drängt. Bedecktes, nasskaltes Wetter, Pendler, die ausdauernd über ihre Telefon wischen und unausgeschlafene, nüchterne Gesichter. Der einzig plausible Ausweg aus dieser Situation kann natürlich nur lauten: Union auswärts! Gefühlter Montag also, dabei war es doch ein Freitag. Für einen Spieltag natürlich ähnlich problematisch, an dem bei jedem wieder eine gute Voraussicht, Glück oder Kreativität bei der Kalenderplanung gefragt ist.

Spieltage an Werktage sind ein Unding. Entsprechend wurde auch die „Anstoßzeiten fair gestalten“-Fahne zum Spielintro gezeigt. Der Gästebereich war einigermaßen gut gefüllt, was auch auf eine hohe Anzahl an Exilunionern zurückzuführen ist. Spätestens mit dem durch den Heidenheimer Torwart Müller aufgelegten Treffer zum 1:0, bei dem Zulj locker einnetzen konnte, kam der Block auf Betriebstemperatur, ohne jedoch das maximal Mögliche an diesem Flutlichtabend abzurufen. Danach dann eine ausgeglichene Partie, ehe die Gastgeber nach der Pause mit zwei Toren in Führung gingen. Auch in der hektischen Schlussphase gelang es Union nicht, hier zumindest noch den Ausgleich zu erzwingen. Unsere schwache Bilanz gegen Heidenheim wurde damit um ein negatives Spiel erweitert. Dass die beiden Tabellennachbarn aus Hamburg an diesem Spieltag ebenfalls patzten, erscheint nur als sehr kleiner Trost, hätte hier doch ein großer Schritt zum Aufstieg getan werden können! Der 1. FC Heidenheim bleibt im Rennen um die Aufstiegsplätze und konnte Boden gutmachen.

Und niemals vergessen: Dranbleiben im Aufstiegskampf!

Zu den Fotos